Poetischer Nachmittag 14.11. 2021

Silvia Röster und Hannah Zickel luden am 14.11. 2021 zum Poetischen Nachmittag in die Kulturwerkstatt in Duisburg ein.

Sie stellten zwei sehr interessante Werke der Weltliteratur von und mit Karoline von Günderrode vor.

››Die Günderode‹‹

Bettina von Armin (1785 -1859)

Bettina von Armin war eine wichtige Vertreterin der deutschen Romantik und unter anderem befreundet mit Karoline von Günderrode, mit welcher sie einen regen Briefwechsel unterhielt. Daraus entstand das Werk ››Die Günderode‹‹. Bettina von Armin schrieb das Werk unter Berücksichtigung der Grundsätze der romantischen Romantik und ihrer schöpferischen, literarischen Freiheit. Wer mehr über die bedeutsame Schriftstellerin erfahren möchte, wird unter diesem LINK fündig: https://wortwuchs.net/lebenslauf/bettina-von-arnim/

Das andere Buch mit dem Titel ››Einstens lebt ich süßes Leben‹‹, wurde von Christa Wolf herausgegeben

KLAPPENTEXT

››Karoline von Günderrode zählt zu den jungen Frauen, die um 1800 ihr Lebensgefühl ausdrücklich hervorheben und „Unmögliches“ wollen: von einem Mann geliebt zu werden und ein Werk hervorbringen, das sich an absoluten Maßstäben orientiert. Drei Männer haben in ihrem Leben eine Rolle gespielt: Carl von Savigny, Clemens Brentano und Friedrich Creuzer, der sie schließlich, als er sich lossagte, 1806 in den Freitod trieb. Die Günderrode hinterläßt ein Werk, das phantasiereiche und schwärmerische, romantische und stark melancholische Empfindungen widerspiegelt.‹‹

Bettina von Armin und Christa Wolf huldigten damit einer Frau, deren schriftstellerisches Werk immer verkannt, im Schatten ihres eigenen Lebens stand. Auch die beiden Vorleserinnen Silvia Röster und Hannah Zickel haben Karoline von Günderrode, für die zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer, die live vor Ort der Lesung lauschten, aus dem Dunkel der Vergessenheit ins Licht der Gegenwart geholt.

Karoline von Günderrode (1780 -1806)

Deutsche Dichterin der Romantik

Ihren Freiheitsdrang, kann man auch in ihrer Lyrik verstehend nachspüren, sie war ihrer Zeit weit voraus und empfand die damalige gesellschaftliche Stellung der Frauen als Hemmnis, als Zwang. Innerlich zerrissen wählte sie dann den Freitod als ihren einzigen Ausweg. Unter diesen beiden LINKS erfahren Sie mehr über Karoline von Günderrode:

https://www.projekt-gutenberg.org/wilhelm/guendero/chap001.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Karoline_von_G%C3%BCnderrode

Auch ein Buch der Neuzeit hatten die beiden Vorleserinnen im Gepäck, deren Autorin eigentlich selbst ihr neuestes Werk vorstellen wollte. Doch leider war Ramona Schreiber terminlich verhindert.

Ihr Lyrik-Buch ››Durch den Kopf getanzt‹‹ wurde im Engelsdorfer Verlag verlegt. Dort findet man auch eine Leseprobe. 

Lyrik in einer feinen doppelbödigen sarkastischen, verbildlichten Sprache, erinnert ein wenig an Morgensterns spätere Galgenlieder.

Ramona Schreiber über sich selbst:

»Warum ich schreibe? Ja, warum eigentlich? Weil ich etwas zu sagen habe? Um mich mitzuteilen? Meinen Gedanken eine Stimme zu geben? Das könnte es sein. Den eigenen Gedanken die Freiheit zu geben, sich zu entfalten. Sich laut zu äußern. Denn sonst blieben Sie unentdeckt, verschüttet in meinem Kopf. Auf diese Art bringen Sie sich in Erinnerung. Schwarz auf Weiß. Die Gedanken, die gut gehüteten. Deshalb schreibe ich.‹‹

Untermalt wurde der poetische Nachmittag von feiner Live-Musik.

Heinz Flischikowski, der live vor Ort war, schrieb im Lokalkompass:

David Bataineh überraschte mit neuen Klängen, die abgestimmt zu der Lyrik, die Stimmen von Silvia Röster und Hannah Zickel, wie eine Welle im Meer trugen.

https://www.lokalkompass.de/duisburg/profile-308016/heinz-flischikowski

Alles in allem ein wirklich gut besuchter und gelungener poetischer Nachmittag, der dann mit einer gemütlichen Kaffeerunde und diversen süßen selbst gebackenen Köstlichkeiten der beiden Vorleserinnen, gemixt mit guten Gesprächen, einen wundervollen Nachhall und Ausklang fand.

Leider verhinderte die verflixte Technik einen Livestream. Doch nach der Lesung ist ja bekanntlich vor der Lesung.